Praxis für Psychotherapie Nadine Kley

Diplom-Psychologin - Verhaltenstherapeutin

 

Schwerpunkte

Neben der kompletten  Spannbreite an psychischen, psychosomatischen und psychiatrischen Erkrankungen arbeite ich schwerpunktmäßig mit folgenden Methoden und Krankheitsbildern:


EMDR & Single-Traumata

Das EMDR-Verfahren ist neben den kognitiv-verhaltenstherapeutischen Methoden das Erfolgreichste in der Bearbeitung von Traumafolgestörungen wie auch der Postraumatischen Belastungsstörung.

In der EMDR-Behandlung erfolgt eine imaginative Konfrontation mit dem traumatischen Ereignis unter Nutzung bilateraler Stimulation, dies kann visuell aber auch taktil erfolgen.

Klassischerweise folgt die behandelte Person mit den Augen den Fingern der Therapeutin, während diese die Hand abwechselnd von rechts nach links bewegt. Diese Stimulation während der Exposition mit dem belastenden Ereignis unterstützt das Gedächtnis dabei, das Erlebnis neu zu verarbeiten und zu integrieren.

Es erfolgt zudem eine Verankerung von dabei hervorgerufenen lebensbejahenden positiven Gedanken und Gefühlen ohne das geschehene Leid herabzusetzen.

Näheres dazu finden Sie unter folgenden Links:

http://www.emdria.de/emdr/was-ist-emdr

http://www.emdria.de/emdr/video

Ich habe in meiner langjährigen bisherigen Praxis kein Verfahren kennengelernt, dass so schnell so intensiv wirkt. Insbesondere bei single-Traumata. EMDR ist aber kein Wundermittel und lässt sich auch nur bei bestimmten Störungsbildern anwenden.


Essstörungen

Die Behandlung von Essstörungen ist seit Jahren mein Spezialgebiet. Angefangen von meinen ersten praktischen Erfahrungen auf der Station für Anorexie und Bulimie in der psychosomatischen Schön Klinik, Bad Bramstedt, bis hin zur Tätigkeit in der psychosomatischen Fachklink St.-Franziska-Stift, Bad Kreuznach. Auf Spezialstationen für Anorexie/ Bulimie und Adipositas/ Binge eating habe ich jahrelang einzel- sowie gruppentherapeutischen Behandlungen durchgeführt. Zudem habe ich fortlaufend ambulant Jugendliche und Erwachsene mit Essstörungen im Forum für Essstörungen, Wiesbaden sowie dann in meiner Privatpraxis in Münster behandelt. Regelmäßig besuche ich Fortbildungen und Kongresse um auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand zu bleiben.


Was sind Essstörungen?

Hinter dem Begriff Essstörungen verbergen sich unterschiedliche Krankheitsbilder. Die bekanntesten sind:

  • Magersucht/ Anorexie (Anorexia nervosa)
  • Ess-Brech-Sucht/ Bulimie  (Bulimia nervosa)
  • Esssucht/ Binge-eating-Störung
  • psychogene Adipositas

Allen gemeinsam ist der Versuch unbewältigte Gefühle und Konflikte über das Essen (oder Nicht-Essen) zu bewältigen. Das Essen übernimmt dabei andere Aufgaben als der Nahrungsaufnahme oder auch lustvollem Essen. Esssgestörte Menschen sind tiefst unzufrieden mit sich selbst, fast immer auch bezogen auf ihren Körper, aber auch mit sich als Person und mit ihrem Leben.


Bei der Magersucht steht das "schonungslose Streben nach übermäßiger Schlankheit"(Bruch, 1980, S.16) im Vordergrund. Das Hauptsymptom ist das Untergewicht (ein BMI von unter 17,5). Der Körper wird zum Feind erklärt, das Hungern und die Angst zu dick zu werden beherrschen das Leben, Denken und Handeln. So entwickelt sich ein Teufelskreis mit ständiger Selbstabwertung und dem Gefühl zu dick zu sein (Körperschemastörung) und Hungern als Lösung. Es kommt zu körperlichen Folgen des Untergewichtes wie z.B. Durchblutungsstörungen (Frieren, langsamer Puls), Hormonstörungen (z.B.Ausbleiben der Menstruation), Gicht, Magenfunktionsstörungen, Haarausfall.


Bei der Bulimie leiden die Personen unter Ess- Brechattacken, welche sich häufig nach gezügeltem Essverhalten nach einer Gewichtsreduktion oder einer Magersucht . Wiederkehrende Heisshungerattacken wechseln sich ab mit Phasen des Diäthaltens oder gar Fastens. Aus Angst, dass Ihr Kontrollverlust von Anderen entdeckt wird, essen Sie oft heimlich. Es können auch andere gegensteuernde Maßnahmen ergriffen werden wie die Einnahme von Abführmitteln oder Entwässerungstabletten. Häufig sind Gewichtsschwankungen die Folge und dies zusammen mit der Sucht nach Essen schwächen den Selbstwert meist noch mehr und es manifestiert sich ein negatives Körpergefühl.


Auch Menschen mit einer Binge-eating-Störung haben Essattacken, jedoch führen sie keine gewichtsreduzierenden Maßnahmen durch. Die Ernährung ist häufig unregelmäßig und unausgewogen, das Hunger- udn Sättigungsgefühl gestört. Essen steht dabei häufig im Zusammenhang mit Gefühlen wie Ärger und Wut, Depressionen oder Einsamkeit. Nach dem Essen setzen dann bei den Betroffenen große Ekel- Scham- oder Schuldgefühle ein. Die Folge ist häufig- aber nicht zwangsläufig- Übergewicht.


Bei der psychogenen Adipositas liegt zum einen ein deutliches Übergewicht vor (mind. Adipositas I°= BMI über 30) und zum anderen ein hoher Leidensdruck. Personen, die darunter leiden, nehmen deutlich mehr Kalorien zu sich als sie brauchen würden, haben große Schwierigkeiten ihr Gewicht zu kontrollieren oder erleben rasche Jojo-Effekte nach Diätversuchen. Häufig zeigen sich auch hier Heißhungerattacken, es kann aber auch ein sehr regelmäßiges über den Tag verteiltes "Nibbeln" sein (häufig und immer wieder etwas essen auch ohne Hungergefühl). Neben den starken gesundheitlichen Folgen wie Erkranken der Muskeln und Gelenke, Bluthochdruck, Diabetes, Hormonstörungen kommt es zu starken Scham- und Schuldgefühlen und sozialem Rückzug angesichts häufig auftretender Kränkungen und Beleidigungen in der Öffentlichkeit.


Therapie der Essstörungen

Viele Menschen mit Essstörungen haben die Hoffnung ihre Probleme selber in den Griff zu bekommen. Die seelischen Probleme hinter dem Essen zu sehen fällt manchen sehr schwer. Die Vorrausetzung für eine erfolgreiche Therapie ist allerdings die Entscheidung für eine Therapie selbst zu fällen. Allerdings kann ich Sie bei der Diskussion für oder gegen eine Therapie bereits begleiten.

Die Psychotherapie von Essstörungen besteht aus mehreren Säulen. Zunächst werden wir zusammen in einer Diagnostikphase uns ihr Essverhalten genauer anschauen und herausfinden, womit das problematische Essverhalten zusammenhängt. Wann es auftritt, wofür Sie es brauchen und in welchen Situationen es vermehrt auftritt.

Dann werden wir einerseits an den kritischen Symptomen einer Essstörung arbeiten (Unter-/ Übergewicht, Essanfälle). Dies soll verhindern, dass die körperlich teils lebensbedrohlichen Folgen sich verschlimmern bzw. diese wollen wir verbessern (Wiedereintreten der Periode z.B.) . Dies ist insbesondere bei der Magersucht der Fall. Andererseits werden wir Ihre Kräfte stärken alternativ mit Problemen im Alltag umgehen zu können, sich wieder mehr zu akzeptieren wie sie sind und einen positiven Umgang mit sich und ihren Gefühlen zu finden.

Typische Themen in der Therapie der Essstörungen sind dabei folgende:

  • Schwierigkeiten in der Durchsetzungskraft/ Konfliktbewältigung (Nein sagen können, eigene Wünsche und Bedürfnisse äußern etc.)
  • Ängste gerade in Hinsicht auf den Umgang mit Gefühlen wie Ärger
  • Selbstwertgefühl
  • Körperbild und Körperzufriedenheit
  • Abbau von "Genußverboten" bestimmter Nahrungsmittel und Aufbau eines gesunden Essverhaltens nach Hunger und auch Lust im Sinne der Selbstfürsorge aber auch Verantwortungsübernahme für sich


Angesichts der medizinischen Folgeerscheinungen ist der Einbezug eines Hausarztes oder Internisten fast immer notwendig. Zudem ist es meistens sinnvoll eine begleitende Ernährungsberatung aufzunehmen. Zudem kooperiere ich mit einigen Kliniken, falls stationäre Aufenthalte nötig sind.



*BMI = Body - Mass - Index.
Dieser errechnet sich aus dem Gewicht (kg) dividiert durch die Körpergröße, zum Quadrat (m)². Werte von 19-24 für Frauen (20-25 für Männer) gelten als schlank, von 25-29 (26-30) als leichtes Übergewicht, von 30 an als Adipositas mit zunehmender Steigerung in Stufen zu extremer Adipositas III° ab einem BMI von 40.